Was passiert in deinem Kopf, wenn ich dir sage, dass dein Selbstwert mit deinen Problemen zusammenhängt? Auch wenn es sich fast zu einfach anhört – dein Selbstwert birgt tatsächlich die Lösung zu fast all deinen Problemen. 

Selbstwert: ein Definitionsversuch

Unter Selbstwert versteht man den Wert, den man sich selbst zuschreibt. Wie bewertest du dich selbst? Wie zufrieden bist du mit dir selbst? Wie gehst du mit dir um, wenn du mit dir nicht zufrieden bist? Was hältst du von dir? Dein Selbstwert ist also individuell.

Der Begriff Selbstwertgefühl stimmt demnach im engeren Sinne nicht, denn es handelt sich nicht um ein Gefühl im engeren Sinne. Die Begriffe Selbstvertrauen, Selbstliebe, Selbstakzeptanz sind Aspekte, die zum Selbstwert dazugehören. Den Selbstwert kannst du dir als das gesamte Haus vorstellen, während beispielsweise die Selbstakzeptanz ein Zimmer ist. 

Wie entsteht dein Selbstwert?

Sämtliche Erfahrungen aus der Vergangenheit, sei es der Leistungsdruck, der bei dir das Gefühl ausgelöst hat, nie zu genügen oder das Mobbing in der Schulzeit, prägen deinen Selbstwert. Dein Selbstwert wird stark von deinem Denken beeinflusst, also durch deine Grundannahmen und automatische Gedanken (vgl. kognitives Modell von Aaron T. Beck). 

Mit anderen Worten: unser Selbstwert ist stark von unseren Erfahrungen in der Kindheit und Jugend geprägt und diese beeinflussen unser heutiges Denken. 

Schattenseiten von einem negativen Selbstwert

Ein niedriger Selbstwert verursacht Selbstwertprobleme und hat negative Auswirkungen auf deine psychische Gesundheit. Du bewertest dich schlecht, fühlst dich minderwertig, neigst zu Selbstkritik und Selbstabwertung und fühlst dich nicht liebenswert und erfolglos. Oft fällt es Menschen mit einem niedrigen Selbstwert schwer, gesunde Grenzen zu setzen und für ihre Bedürfnisse einzustehen.

Selbstwert stärken

Stärkung deines Selbstwerts

Du möchtest bestimmt einen positiven und stabilen Selbstwert, oder?! Wie du aus dem Artikel über die 4-Grundbedürfnisse (siehe Blogartikel) weisst, prägen uns besonders die Erfahrung aus der frühen Kindheit. Obwohl der Selbstwert durch vergangene Erlebnisse und Erinnerungen geprägt wurde, heisst das nicht, dass du ihm heute einfach ausgeliefert bist. Einerseits kannst du heute Dinge anders betrachten als damals und andererseits haben spätere und neue Erfahrungen ebenfalls Einfluss auf deinen Selbstwert. Während Misserfolge dich eher an dir selbst zweifeln lassen und deinen Selbstwert langfristig mindern können, stärken Erfolge deinen Selbstwert.

In Aktion

1. Tipp: Stopp deinen inneren Kritiker und hinterfrage Glaubenssätze

– Frag dich, wenn dein innerer Kritiker besonders laut ist, ob du das, was du dir selbst gerade sagst auch deiner liebsten Freundin/deinem liebsten Freund sagen würdest. Falls nicht, ändere den Satz für dich selbst entsprechend und sag ihn dir laut.

2. Tipp: Selbstfürsorge

– Achte gut auf dich, indem du Aktivitäten machst, die dir gut tun. Dies kann ein Spaziergang in der Natur sein oder ein Buch in der Badewanne. Damit zeigst du dir selbst, dass du es wert bist.

3. Tipp: Unabhängigkeit von deiner äusseren Umgebung

– Lerne, deinen Selbstwert unabhängig von Rückmeldungen aus deinem Umfeld zu machen.

4. Tipp: Akzeptanz eigener Schwächen und Fokus auf persönliche Stärken

– Niemand von uns ist perfekt. Setz dich liebevoll mit deinen Schwächen auseinander, nimm sie an und akzeptiere diese. Fokussiere dich auf deine persönlichen Stärken und baue diese weiter aus.

5. TippEigenverantwortung

– Du kannst nicht alles in deinem Leben beeinflussen, aber wir haben einen weitaus grösseren Einfluss auf unser Leben, als viele glauben. Nimm die Dinge selbst in die Hand und gib die Verantwortung nicht ab. Damit kommst du deinem gewünschten Leben in grossen Schritten näher und lernst, dir und deinen Fähigkeiten zu vertrauen.