Die Tage sind kurz und grau, die Dunkelheit lange, die Strassen matschig, vor Feierabend dunkelt es – das kann auf die Stimmung drücken. Mögliche Symptome sind Niedergeschlagenheit und Antriebsschwäche.

Ein wissenschaftlich belegter Grund für dieses Stimmungstief ist das fehlende Tageslicht. Während die Produktion von Serotonin (ein Glückshormon) im Winter bei Mangel von Tageslicht eingeschränkt wird, stellt der Körper mehr Melatonin („Schlafhormon“) her. Dadurch gerät unsere innere Uhr aus dem Takt und der Mangel an Serotonin trägt dazu bei, dass wir ängstlich, schlecht gelaunt, unzufrieden und antriebslos werden.

 

Bei welchen Symptomen zum Arzt?

Wenn neben den Symptomen wie Antriebslosigkeit und Müdigkeit auch Hoffnungslosigkeit, anhaltende pessimistische Gedanken und negative Gefühle und schlimmstenfalls Suizidgedanken auftauchen, können dies Anzeichen für eine Depression oder Winterdepression (Seasonal Affective Disorder) sein. In diesem Fall sollten Sie einen Termin mit Ihrem Hausarzt vereinbaren oder sich im Notfall in der Psychiatrie melden.

 

Was können wir gegen leichte Verstimmungen machen?

 

Tipp 1: nach Draussen an die frische Luft

Gehen Sie auch bei bedecktem Himmel, dichtem Nebel und am Regentag nach draussen. Denn selbst an solchen Tagen ist das natürliche Tageslicht noch drei- bis viermal stärker als die künstliche Lichtquelle. Licht gibt Energie und ist somit ein gutes Gegenmittel gegen Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und Stress. Bereits ein kurzer Spaziergang über den Mittag hilft. Experten empfehlen, sich täglich mindestens eine halbe Stunde draussen aufzuhalten.

 

Tipp 2: künstliches Tageslicht

Vielleicht haben Sie das Gefühl, dass Ihnen das natürliche Tageslicht im Winter nicht genügt. Eine sogenannte Lichtlampe schafft hier Abhilfe. Beim Erwerb eines Lichttherapiegerätes ist darauf zu achten, dass sie eine hohe Lichtleistung von mindestens 10’000 Lux erreicht und als medizinisches Gerät geprüft ist.

Die Tageslichtlampe gaukelt unserem Körper, aber insbesondere dem Auge, einen Sonnentag vor. Auf diese Weise wird die Bildung von Melatonin gedrosselt, von Serotonin gefördert und so erhöht sich unsere Antriebskraft und meist auch unsere Laune.

Setzen Sie sich am besten morgens für die angegebene Zeit vor eine Tageslichtlampe, wenn dies nicht möglich ist, können Sie die Lampe auch am Arbeitsplatz einschalten.

 

Tipp 3: Bewegung

Der Gang runter vom Sofa fällt vielen besonders im Winter schwer. Aber gerade im Winter ist Sport wichtig, denn Bewegung aktiviert den Kreislauf und ist mitverantwortlich für die Ausschüttung verschiedener körpereigener Glückshormone. So wird die psychische Gesundheit gesteigert und trübe Gedanken verfliegen.

Im Idealfall kombinieren Sie Bewegung mit einem Aufenthalt draussen. Aber auch Sport drinnen ist weitaus besser als das Schauen einer Sportübertragung am Fernsehen.

 

Tipp 4: Freundschaften pflegen

Das Ergebnis der Glücksforschung, dass Freundschaften glücklich machen, ist nicht sonderlich erstaunlich. Wir alle wissen es – gute Gespräche und das Zusammensein mit lieben Menschen machen glücklich.

Zücken Sie das Smartphone und treffen Sie sich mit Ihren Lieblingsmenschen.

 

Tipp 5: Ernährung

Auch die Ernährung spielt eine grosse Rolle für unser psychisches Wohlbefinden.

Die Versuchung zu frittierten und süssen Lebensmitteln zu greifen, ist im Winter meist erhöht. Achten Sie jedoch gerade in dieser Zeit auf eine ausgewogene Ernährung. Wählen Sie saisonale Produkte, die leicht verdaulich sind und experimentieren Sie ruhig auch mit Gewürzen.

 

Tipp 6: Tagesstruktur

Durch das fehlende Tageslicht kommt unsere innere Uhr leicht aus dem Takt. Was lässt sich dagegen tun? Beachten Sie, dass es hilfreich ist, wenn man täglich etwa zur selben Zeit aufsteht und zu Bett geht (auch am Wochenende) und möglichst viele der obigen Tipps in den Alltag einbaut und die Tage aktiv gestaltet. Planen Sie Ihre Woche so, dass Sie sich darauf freuen können.

 

Neben diesen Tipps ist eine positive Einstellung entscheidend. Wie können Sie das fehlende Sonnenlicht noch mehr in Ihr Wohnzimmer holen? Hilft es Ihnen den nächsten Urlaub zu planen, das Fotoalbum des letzten Urlaubs fertigzustellen oder schöne Musik zu lauschen?

 

Was machen Sie als Nächstes, um aus einen grauen Wintertag einen farbigen Tag zu machen?